Kleines Pferdelexikon

Jeder hat einmal klein angefangen. Wer ernsthaft das Reiten erlernen will, muss sich auch einige Fachbegriffe aus der Reitersprache einprägen. Diese Seite enthält einige dieser Fachwörter und liefert eine Erklärung dazu.

Abteilungsreiten

Die Bezeichnung Abteilungsreiten beschreibt eine gemeinsam übende Gruppe von Reitschülern auf ihren Ponies, die in der Reitstunde hintereinander reiten. Die Spitze der Abteilung wird meist von einem erfahrenen Reitschüler gebildet, der sein Pony und die Hufschlagfiguren beherrscht.

Abzeichen

Das Wort Abzeichen kann im Reiterjargon unterschiedliche Bedeutung besitzen. Bei Pferden und Ponies bezeichnet Abzeichen einen in der Regel weißen, sehr unterschiedlich geformten Fellabschnitt, der dank seiner Einzigartigkeit zur Identifikation eines Pferdes benutzt werden kann. Zu den Abzeichen gehören u.a. Blesse, Blume, Flocke, Laterne, Stern und Schnippe.

Arbeitstempo

Arbeitstempo kommandiert Deine Ponyreitlehrerin die ganze Zeit. Doch was heißt das? Du sollst dann einfach nur die Gangart ganz normal reiten. Weder versammelt, noch verstärkt.

Aussitzen

Manche Probleme kann man Aussitzen. Das gilt sogar sprichwörtlich. In der Reitersprache bedeutet Aussitzen , dass man während des Trabs im Sattel sitzen bleibt und nicht jeden zweiten Schritt aufsteht wie beim Leichttraben.

Blut

Die Pferdeleute bezeichnen mit Blut nicht etwa den roten Lebenssaft, der durch die Adern fließt, sondern ein Zuchtmerkmal. Je mehr Blut ein Pferd hat, desto edler ist ein Pferd. Es werden Vollblut, Warmblut sowie das Kaltblut unterschieden. Der Nachkomme eines Vollbluts und eines Warmblutes wird als Halbblut bezeichnet.

Dressur

Dressur-Reiten soll nicht etwa aussagen, dass die Reitpferde und Ponies für das Reiten dressiert worden sind. Vielmehr bezeichnet Dressur die Gymnastifizierung des Pferdes und seine schulmäßige Ausbildung. Dressur ist eine Disziplin auf Reitturnieren wie das Springreiten.

Einzelunterricht

Der Reitunterricht findet in der Ponyreitschule in der Regel in Form des Abteilungsreitens statt. Zur Intensivierung des Übungseffekts kannst Du bei Deiner Ponyreitlehrerin auch Einzelunterricht erhalten. Im Einzelunterricht ist Deine Ponyreitlehrerin dann auch nur für Dich da, was den kleinen Mehrpreis durchaus rechtfertigen kann. Sprich bitte Deine Ponyreitlehrerin bei Interesse darauf an.

Gamasche

Eine Gamasche ist ein Schutz für Pferdebeine.

Ganasche

Das Wort Ganasche beschreibt den Bereich des Backenmuskels am Pferdekopf.

Gangart

Hinter dem Begriff Gangart verbergen sich die einem Pferde angeborenen Schrittfolgen Schritt, Trab und Galopp. Schritt ist die langsamste Gangart in einer Viertaktabfolge. Im Trab fußen die Beine diagonal ab, so dass sich ein Zweitakt ergibt. Der Galopp ist die schnellste Gangart eines Pferdes. Die Hufe des Pferden berühren in einem Dreitakt den Boden. Die vierte Phase ist die Flugphase, in der kein Huf den Boden berührt.

Einigen Pferde- und Ponyrassen ist zusätzlich eine weitere Gangart angeboren: Der Tölt. Die bekanntesten Tölter sind die Islandponies, von denen aber keines in unserer Ponyreitschule lebt. Wer einen Ritt im Tölt erleben will, muss dies in einer spezielle Reitschule mit Islandponies tun.

Gebiss

Mit dem Begriff Gebiss wird nicht etwa die Kauleiste Deines Ponies bezeichnet, sondern das zumeist metallene Stück am unteren Ende der Trense, das dem Pferd in das Maul gelegt wird. Je dünner und unflexibler ein Gebiss ist, desto schärfer ist dessen Wirkung. Reitanfängern gibt man daher ein weiches Gebiss , das im Pferdemaul möglichst schont. Eine besonders schonende Art des Gebisses ist aus Gummi.

Farben

Als Farbe eines Pferdes bezeichnet man in Reiterkreisen die Tönung seines Fellkleides. Es kommen hauptsächlich die Farben Schimmel, Brauner, Fuchs und Rappe vor. Die Farben Falbe sowie Isabell sind seltener und damit viel seltener anzutreffen. Die Farbbezeichnung wird manchmal noch erweitert (z.B. Dunkelbraun).

Hilfe

Eine Hilfe bezeichnet ein bestimmte Aktion, die das Pferd zu einem gewünschten Verhalten animieren soll. Es werden Gewichtshilfen, Schenkelhilfen, Zügelhilfen sowie Stimmhilfen unterschieden. Auch der Einsatz einer Gerte oder der Sporen gilt als Hilfe .

Hengst

Eine Hengst ist ein männliches Pferd.

FN

Die Abkürzung FN steht für das französische Fédération National , der offiziellen Reiterlichen Vereinigung eines jeden Staates. In Deutschland steht FN also für die Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. mit Sitz im münsterländischen Warendorf.

Hufschlagfiguren

Die Bezeichnung Hufschlagfiguren steht für die Summe aller vorgeschriebenen Wege auf dem Reitplatz. Beim Abteilungsreiten kommandiert der Reitlehrer die als nächstes zu reitende Hufschlagfigur, die in der Regel von der Abteilung nacheinander zu absolvieren ist. Es existieren jedoch auch einige Hufschlagfiguren, die von allen Paaren gleichzeitig auszuführen sind.

Kandare

Noch so ein Sprichwort: Jemanden an die Kandare nehmen. Eine Kandare ist ein Stangengebiß mit Hebelwirkung, mit dem der Reiter sehr hohe Kräfte auf das Pferdemaul ausüben kann. Daher ist die Kandare für Reitanfänger wie uns absolut ungeeignet! Sie wird regelmäßig erst in Dressurprüfungen ab Klasse M eingesetzt. Dies ist ein Niveau, das unsere Ponies niemals erreichen werden. Wir reiten daher mit einer Trense.

Kardätsche

Eine Kardätsche ist eine weiche Bürste mit der Du das Fell, die Mähne und den Schweif Deines Ponies putzen kannst. Du streifst den von der Bürste aufgenommenen Staub im Striegel ab.

Leichter Sitz

Im Springsport und beim Geländereiten nimmt der Reiter den leichten Sitz ein. Dazu neigst Du den Oberkörper leicht nach vorne. Dadurch kommt Dein Schwerpunkt weiter vor und Du bleibst leichter in der Bewegung. Deinem Pony fällt es leichter zu galoppieren und ihr könnt mehr Geschwindigkeit aufnehmen.

Longieren

Vielleicht hast Du Deine Ponyreitlehrerin schon einmal in der Mitte des Reitplatzes stehen sehen, wie sie ein Pony an einer langen Leine um sich hat herumlaufen lassen. Das nennt man Longieren. Das Longieren wird eingesetzt, um das Pferd ohne Reitergewicht zu bewegen und zu arbeiten. In einer weiteren Variante kann auf dem Pony aber auch ein Reitanfänger Platz nehmen, der sich während des Unterrichts ganz auf seinen Sitz konzentrieren kann und keine Last mit der Zügelführung und ähnlichem hat. Longieren ist eine Art des Einzelunterrichts, den Deine Eltern für Dich bei Deiner Ponyreitlehrerin hinzubuchen können.

Parade

Der Reiter bezeichnet mit Parade den Übergang in eine langsamere Gangart. Als halbe Parade bezeichnet man dabei den Übergang in die nächst langsamere Gangart, also vom Galopp in den Trab oder vom Trab in den Schritt. Wenn man von Dir eine ganze Parade abverlangt, dann wünscht Deine Ponyreitlehrerin, dass Du übergangslos zum Stillstand kommst.

Pony

Ein Pferd mit einem Stockmaß unter 1,48m wird als Pony bezeichnet. Es gibt speziell gezüchtete Ponyrassen, die regelmäßig kleiner sind. Beispiele für Ponyrassen sind: Shetland-Pony, Dartmoor-Pony, Welsh-Pony, Norweger-Pony, Island-Pony

Sattel

Den Sattel gibt es in vielen Ausprägungen. In Deiner Ponyreitstunde wirst Du in der Regel auf den Vielseitigkeitssattel treffen. Die nachfolgende, animierte Zeichnung benennt Dir die wesentlichen Teile eines Sattels, immer abwechselnd für die innere und die äußere Lage.

Sattel

Stute

Als Stute bezeichnet man ein weibliches Pferd

Stockmaß

Das Stockmaß bezeichnet die Widerristhöhe eines Pferdes. Eine Widerristhöhe von 148cm stellt per Definition die Grenze zwischen Pony und Großpferd dar.

Vollblut

Vollblüter sind hoch im Blut stehende Pferde, die zumeist im Pferderennsport, also beim Galopp- oder Trabrennen eingesetzt werden. Die Pferderasse ist in England entstanden und ist immer rein gezüchtet worden. Mittlerweile werden Vollblüter in Gestüten auf der ganzen Welt gezüchtet.

Der Araber gilt als arabisches Vollblut.

Wallach

Ein Wallach ist ein männliches Pferd, das sich allerdings nicht mehr fortpflanzen kann, weil es kastriert (gelegt) wurde.